Wie lebt es sich temporär? Wohnexperimente zwischen Bali, Basel und Berlin

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Die Welt ist kleiner geworden. Und gleichzeitig größer. Während früher ein Umzug ins Ausland ein riesiger Schritt war, reicht heute schon ein Mausklick – und schon ist ein Apartment am anderen Ende der Welt gebucht. Das Arbeiten verlagert sich ins Homeoffice, das Homeoffice wandert ans Meer, in die Berge oder mitten in die Altstadt einer fremden Stadt. Willkommen im Zeitalter des temporären Wohnens. Wer braucht schon Eigentum, wenn man jeden Monat einen neuen Lieblingsort haben kann?

Doch wie fühlt sich dieses neue Nomadenleben eigentlich an? Und was kostet es wirklich, wenn man zwischen Hängematte, Highspeed-Internet und Hausflurpendeln wechselt? Ein kleiner Vergleich: Drei Städte, drei Lebensformen. Und am Ende die Erkenntnis, dass „temporär“ nicht immer gleichbedeutend mit „kompliziert“ sein muss.

Basel: Möbliertes Wohnen mit System

Startpunkt: die Schweiz. Genauer gesagt: Basel. Die Stadt ist klein, charmant und geschäftlich gut vernetzt. Internationale Unternehmen, Pharmaindustrie, ein Haufen Kultur. Wer beruflich hier landet, bleibt oft nur für ein Projekt – aber dafür soll es bitte stilvoll und unkompliziert sein.

Und dafür werden meist möblierte Wohnungen zur monatlichen Miete in Basel gemietet. Denn wer nur für drei Monate da ist, will keine Möbel schleppen. Sondern lieber einziehen, nur den Koffer auspacken und losleben. Wie im Hotel, aber eben in einer echten wohnlichen und voll ausgestatteten Wohnung. Die Apartments sind modern eingerichtet, inklusive Küche, WLAN und manchmal sogar mit wöchentlicher Reinigung.

Finanziell liegt man hier natürlich nicht in der Backpacker-Liga – die Schweiz gehört eben zu den teuersten Ländern der Welt. Und dann kommt’s noch auf die Lage, Ausstattung und Vertragslaufzeit an. Dafür spart man sich Maklergebühren, Möbelkäufe, Internet- und Stromverträge und nervige Zwischenmieter-Suchaktionen. Und ist in einer Stadt, die sauber, sicher und überraschend entspannt ist. Kurz: Basel ist teuer, aber es funktioniert.

Bali: Yoga bei 32 Grad und tropischem WLAN

Nächster Stopp: Bali. Der Sehnsuchtsort aller digitalen Nomaden, Surfer, Lebensausbalancierer. Die Insel ist schön, chaotisch, laut – und gleichzeitig wie gemacht für einen Lebensstil zwischen Arbeit und Abenteuer.

Wohnen? Gibt’s in allen Varianten. Von der luftigen Bambushütte im Dschungel bis zur Design-Villa mit Pool. Die Preise schwanken stark – für ein einfaches Zimmer mit eigenem Bad gibt man natürlich weniger aus, als für eine kleine Bali-Villa mit Reinigung, Scooter, Frühstück und tropischem Garten.

Klingt traumhaft, aber: Man lebt auf Bali selten „allein“. Ob Gekkos, Moskitos oder ständig neue Bekanntschaften – Privatsphäre ist relativ. Und wer arbeiten will, braucht stabile Nerven: Das WLAN funktioniert meist, aber wehe, der Regen fällt schräg. Dafür gibt’s dann Smoothie Bowls, Sonnenuntergänge und jeden Tag Flip-Flops statt Hemd. Also eher Leben als Wohnen.

Berlin: Zwischen WG-Charme und Altbauluxus

Und dann: Berlin. Die Stadt der Gegensätze. Auch in der Hauptstadt ist die Miete aufgrund der hohen Nachfrage deutlich teurer als z.B. in anderen deutschen Städten. Wer hier wohnt, hat oft entweder das Chaos im Flur oder Designmöbel auf 140 Quadratmetern. Temporär wohnen in Berlin? Die Nachfrage ist wie gesagt hoch– und oft mit dubiosen Zusatzkosten oder dem typischen „Kaution bitte in bar“-Charme. Deshalb lieber bei seriösen Anbietern zur Kurz- und Langzeitvermietung online schauen – z.B. bei The Blueground. Da ist man auf der sicheren Seite.

Berlin ist kreativ, laut, anstrengend – und in Sachen temporäres Wohnen nicht immer einfach. Aber wer sich darauf einlässt, bekommt Kultur, Clubs und Currywurst. Und kann sich nebenbei beruflich wirklich weiterentwickeln und inspirieren lassen.

Drei Städte, drei Welten – und doch erstaunlich ähnlich

Was fällt auf beim Vergleich? Erstmal: Temporäres Wohnen ist überall möglich. Gleichzeitig gibt es klare Unterschiede:

  • Basel punktet mit Verlässlichkeit. Alles funktioniert, alles hat seinen Platz. Wer zum Arbeiten hier ist, findet schnell Ruhe und Struktur.
  • Bali ist Abenteuer pur. Weniger Alltag, mehr Lebensgefühl. Ideal für Kreative, Remote Worker und Aussteiger auf Zeit.
  • Berlin liegt irgendwo dazwischen. Chaotisch, aber lebendig. Und mit viel Glück auch bezahlbar.

Die Kosten? Überraschend ähnlich, wenn man alles einrechnet: Miete, Internet, Lebenshaltung. Wer clever plant, kommt in jeder Stadt mit 1.500 bis 2.000 Euro monatlich aus – in Basel etwas weniger flexibel, auf Bali mit viel Sonne und Spontaneität, in Berlin mit Clubnächten und wahrscheinlich Wartezeiten beim Bürgeramt. Das kann bei anderen beliebten Städten für digitale Nomaden allerdings auch sehr schwanken.

Und wann lohnt sich temporäres Wohnen?

Für viele ist temporäres Wohnen keine Notlösung, sondern Lebenskonzept. Es bietet Freiheit ohne Verpflichtung, Flexibilität ohne Möbelkauf. Gerade für:

  • Projektarbeiter:innen, die mehrere Monate in einer Stadt verbringen
  • Berufspendler:innen, die unter der Woche eine zweite Bleibe brauchen
  • Menschen in Trennungs-, Übergangs- oder Findungsphasen
  • Digitale Nomad:innen, die Arbeit und Reisen verbinden wollen

Das Tolle: Wer richtig plant, kann mit jedem Wechsel neue Routinen, neue Eindrücke und sogar neue Freundschaften mitnehmen – ohne Ballast von Möbeln und Co.

Der Trick mit dem Alltag: Was wirklich zählt

So verlockend die Idee vom Kofferleben ist – auf Dauer braucht es Struktur. Die eigenen Gewohnheiten, ein fester Arbeitsplatz (auch wenn’s nur der Küchentisch ist), ein Supermarkt um die Ecke und ein Spazierweg am Abend. Temporäres Wohnen wird dann zur echten Lebensform, wenn man die Balance findet: zwischen Neuem und Vertrautem, zwischen Entdecken und Ankommen.

Deshalb sind Städte wie Basel auch so beliebt: Sie bieten diesen Mix aus Internationalität, Ruhe und Organisation. Wer hier ankommt, findet nicht nur eine Wohnung, sondern ein System. Und das macht den Unterschied – gerade, wenn das „Zuhause“ alle paar Monate wechselt, was für das Nervensystem auf Dauer sonst eben doch Stress bedeuten kann.

Das Fazit? Temporär als das neue Beständig

Die Welt verändert sich, und das Wohnen gleich mit. Ob für drei Monate in Basel, einen kreativen Winter auf Bali oder einen Sommer in Berlin – wer offen ist, findet überall ein Zuhause auf Zeit. Es geht nicht nur darum, irgendwo zu wohnen. Sondern darum, sich auch ohne eigene Möbel einzurichten – mental, praktisch, und mit der richtigen Mischung aus Komfort und Abenteuer.

Und während früher die Frage war: Kaufen oder mieten? Heißt sie heute oft: Möbliert oder nicht? Drei Monate oder sechs? Basel oder Bali?

Die Antwort lautet: alles ist möglich – wenn man weiß, was man braucht. Und manchmal reicht schon ein Koffer, eine gute Internetverbindung und die richtige Wohnung, um sich für eine gewisse Zeit lang überall auf der Welt zuhause zu fühlen.